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Personal in einem Krankenhaus: Bei den Behandlungen in Kliniken sind die Kosten zuletzt besonders stark gestiegen

Foto: Stefan Sauer / dpa

Im ersten Halbjahr haben die rund 90 gesetzlichen Krankenkassen 166,1 Milliarden Euro für ihre Leistungen ausgegeben. Das ist ein Plus von 7,95 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum,wie aus neuen Kennzahlen ihres GKV-Spitzenverbands hervorgeht,die der Nachrichtenagentur dpa vorliegen.

An diesem Freitag will Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) über die Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im ersten Halbjahr informieren.

Auffällig ist der auf 2,8 Milliarden Euro gestiegene Überschuss der Krankenkassen. Nach Rekorddefiziten im Jahr 2024 war bis Ende März bereits ein Überschuss von 1,8 Milliarden Euro entstanden.

»Solche Steigerungsraten hält kein Gesundheitssystem der Welt auf Dauer aus«

»Aber das sollte niemanden beruhigen«,sagte der Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes,Oliver Blatt,der dpa. »Die Ausgabendynamik ist im ersten Halbjahr ungebrochen.« Der Überschuss sei dringend notwendig,um die gesetzliche Mindestreserve der Kassen wieder aufzufüllen. In den vergangenen Jahren hatte es einen Rücklagen-Abbau gegeben. »Gerade mit Blick auf die dynamische Ausgabenentwicklung ist aber noch offen,ob das gelingen kann«,sagte Blatt.

Allein beim größten Kostenblock,den Krankenhausbehandlungen,übertraf das Plus mit 9,6 Prozent noch das des ersten Halbjahres 2024 (7,9 Prozent). 54,5 Milliarden Euro flossen nun zu den Kliniken. Die Ausgaben für Ärzte stiegen um 7,8 Prozent auf 27,0 Milliarden,die für Arzneimittel um 6 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro.

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Blatt forderte ein Ausgabenmoratorium und Strukturreformen. Diese sollten für die Versicherten im Alltag spürbar werden – zum Beispiel durch schnellere Arzttermine. Langfristig will Blatt aber auch verhindern,dass die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen weiter auseinanderklafft,und »wieder zu stabilen Finanzen kommen«.

hen/dpa

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